Hamburg fehlt der Nachwuchs

Hamburg bildet bundesweit das Schlusslicht bei der Ausbildung ambulanter Pflegeberufe. Bei der Ausbildung in Pflegeheimen belegen die Hanseaten vor Berlin den vorletzten Platz. Dabei gibt es genügend Ausbildungsplätze, doch viele bleiben unbesetzt. Grund: die mangelnde Qualifikation von Bewerbern.

Nach der Pflegestatistik 2007, die vom Statistischen Bundesamt herausgegeben wurde, arbeiten lediglich 0,6 Prozent der Hamburger Schüler, Praktikanten und Azubis in ambulanten Pflegeberufen (Zum Vergleich: beim Spitzenreiter Sachsen sind es 3,4 Prozent). Die Azubis in Pflegeheimen stellen einen Anteil von 3,3 Prozent an allen Hamburger Lehrlingen (bei den Spitzenreitern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind es jeweils 9,3 Prozent).

Die Quote könnte höher sein, wenn alle Ausbildungsplätze besetzt würden. Doch allein beim städtischen Pflegebetrieb Pflegen und Wohnen (PuW) lernen nur neun Azubis – bei insgesamt 30 Ausbildungsplätzen. Viele Bewerber für diese Plätze hatten nicht die nötigen Qualifikationen mitgebracht. Außerdem würden sich viele für den angeseheneren Beruf des Krankenpflegers entscheiden, sagte PuW-Personalmanagerin Marion de Waard im „Hamburger Abendblatt“. So erhielte PuW jährlich nur noch 300 Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz, früher seien es 800 gewesen.