Pflege-TÜV – Noten für Pflege sind fragwürdig

Pflege im Heim – „Schulnoten“ sind fragwürdig

Seit 2009 prüft der MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) deutsche Pflegeheime und vergibt am Ende dieses Verfahrens eine Note. Von den Leitungen der Pflegeheime und auch von den Pflegern wird diese Benotung immer wieder als ungerecht empfunden. Aus diesem Grund gab und gibt es Klagen seitens der Pflegeheime gegen die Veröffentlichung der Ergebnisse des Pflege-TÜVs.

Unter Experten ist das Notensystem umstritten

Einigkeit herrscht allerdings über die Tatsache, dass die Überprüfungsverfahren keine brauchbaren Ergebnisse liefern. Denn mit der Zeit haben die Mitarbeiter in den Pflegeheimen herausgefunden, wie sie ihre Dokumentationen verfassen müssen, um keine schlechten Noten zu bekommen. Daher – so heißt es in einer entsprechenden Studie der Fernhochschule Hamburg – kann man von guten Noten nicht auf hohe Qualitätsstandards der Pflegeheime schließen.

Pflegeheim-Noten auf der Agenda des Bundessozialgerichts

Die Presse berichtete nun davon, dass zum ersten Mal ein Träger (14 Pflegeheime) Klage beim Bundessozialgericht eingereicht hat. Hierbei geht es um die grundsätzliche Forderung, die Benotung abzuschaffen. Dieser Klage war ein Verfahren beim Landessozialgericht vorausgegangen, bei dem es um die wirtschaftlichen Auswirkungen schlechter Benotungen gegangen war. Heimverbände und Kassen bemühen sich seit langem um verbesserte Prüfungskriterien, bisher ohne Ergebnis.

Pflege-TÜV in der Kritik: Bestnoten trotz großer Mängel | Kontrovers | Bayerischer Rundfunk