PRISCUS-Liste – Medikamente im Alter: 83 schädliche Wirkstoffe

Die Forschung zum Thema Multimorbidität im Alter steckt noch in den Kinderschuhen. Bislang weiß niemand, wie eine angemessene Behandlung von Krankheiten bei alten Menschen, die meist gleichzeitig auftreten, aussehen müsste.

Deshalb arbeiten seit 2007 Forscher in fachübergreifender Zusammenarbeit an neuen Therapieansätzen bei der Behandlung von Senioren. Das Projekt trägt den Namen PRISCUS.

„priscus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „alt, ehrwürdig“. Gefördert wird das Verbundprojekt vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die Ruhr-Universität Bochum koordiniert alle sieben Forschungsvorhaben.

Nun stellte Prof. Petra Thürmann vom Philipp Klee-Institut für klinische Pharmakologie ein erstes Ergebnis vor: Die PRISCUS-Liste mit 83 Wirkstoffen, die als potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen gelten.  Sie alle sind häufig Bestandteil jener Arzneimittel gegen alterstypische Beschwerden wie hohen Blutdruck, Herzkreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen (Diabetes) oder Depressionen, werden aber als ungeeignet für ältere Menschen eingestuft, weil sie „mit erhöhten Risiken für unerwünschte Arzneimittelereignisse“ verbunden sind – den Wechsel- und Nebenwirkungen.

Die Liste kann man auf der Informationenseite von PRISCUS herunterladen.