Ambulante Pflege: Versorgungsnotstand wird befürchtet

Pflegedienste in Mecklenburg-Vorpommern warnen vor einem Versorgungsnotstand: Nach neuen Vergütungsverhandlungen am 28.11.2011 der ambulanten Pflegedienste und Krankenkassen, sind die Vertreter der Pflegedienste enttäuscht und äußern sich dazu in einem offenem Brief.

Weniger Vergütung könnte Versorgungsmangel bewirken

Die Krankenkassen AOK, IKK und BKK wollen die Vergütungssätze um bis zu 23 Prozent kürzen – trotz steigender Lohn- und Sachkosten für die Pflegedienste.

So wurden beispielsweise für eine Insulin-Injektion bisher 6,09 Euro gezahlt. Statt dem in den Verhandlungen geforderten leistungsrechten Preis von 7,38 Euro sollen die Dienstleister nun zukünftig ca. 4,20 Euro bekommen. Zudem wurde für Zeit für die Erbringung dieser Leistung um fünf Minuten gekürzt. Standen der Pflegekraft vorher 15 Minuten inklusive An- und Abfahrt zur Verfügung, sind es jetzt 10 Minuten. Pflegekräfte sollen demnach in noch kürzerer Zeit den Pflegebedürftigen versorgen und bekommen weniger Lohn.

Pflegedienste befürchten nun zum einen, dass noch mehr Fachkräfte wegziehen und mehr Hilfskräfte angestellt werden müssen, zum anderen die Patienten in eine Unterversorgung gelangen könnten.

Die Vertreter der Pflegedienste mahnen dies in einem offenen Brief an die Landesregierung an und fordern unter anderem die Verhinderung einer Lohnabsenkung.

Die nächste Verhandlungsrunde zu den Vergütungssätzen ist am 21. Dezember 2011.

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Eine Meinung von Lesern zu diesem Artikel


  1. Ich hoffe sehr, die Verhandlungen gehen positiv für ambulante Pflegedienste aus. Da ich selbst bei einem Pflegedienst arbeite macht dies doch sehr viel aus.